Duftende Schönheit mit heilkräftiger Wirkung!
Ja, die „Königin der Blumen“ wächst und gedeiht in vielen unserer Gärten. Mit der Rose verbinden wir Schönheit, Sinnlichkeit und Liebe. Schon seit Jahrtausenden ist die Rose aber auch als Heilmittel bekannt.
Die Vielfalt der Rosen
Die Mutter der Duftrosen, die wilde Rose, Heckenrose oder Hundsrose (Rosa canina), finden wir bei uns an vielen Wald- und Wegrändern, Hecken und sonnigen Hängen. Sie mag Sonne und Wind. Sie ist wehrhaft ausgestattet mit vielen Stacheln – nein, es sind keine Dornen, wie meist fälschlicherweise bezeichnet. Stacheln lassen sich nämlich von den Ästen einfach abknicken, Dornen sind mit den Ästen verwachsen!
Nach den Rosen wird die große Famile der Rosengewächse (Rosaceae) benannt. Und es gibt auf der ganzen Nordhalbkugel über 3000 Arten. Es wird unter Wildrosen und Kulturrosen unterschieden. Bei den Wildrosen finden wir nur einfache ungefüllte Blüten, welche bienenfreundlich sind. Bei den Kulturrosen gibt es unzählige Sorten: viele einfache ungefüllte Blüten wie die Essigrose (Rosa gallica) und gefüllte wie die Hunderblättrige Rose (Rosa centifolia) oder die Damaszenerrose (Rosa damascena).
Typisch für die Rosengewächse sind die fünfzähligen Blüten- und Kelchblätter und wenn man ganz genau die einzelnen Blütenblätter anschaut, erkannt man eine Herzform.
Im Spätsommer entwickeln sich dann aus den Blüten ihre Scheinfrüchte, die Hagebutten, bei uns hier im Dialekt als „Hetschepetsch“ oder „Pfrosln“ genannt. Im Inneren befinden sich sehr harte, kleine Kerne, Sammelsteinfrüchte und feine Härchen, die früher als „Juckpulver“ von den Kindern verwendet wurden.
Inhaltsstoffe
- Das ätherische Öl der Rosen enthält über 400 unterschiedliche Bestandteile, was ihren feinen balsamischen Duft ausmacht, der die Seele pflegt, das Herz öffnet und stimmungsaufhellend wirkt.
- Die Gerbstoffe und Flavonoide der Blüten wirken wundheilungsfördernd, entzündungshemmend, antiseptisch und zusammenziehend.
- Hagebutten, die Scheinfrüchte der Rosen, enthalten getrocknet zwischen 0,2 und 2 % Vitamin C, 15% Pektine, Zucker, Fruchtsäuren und Gerbstoffe, Carotinoide wie das Lycopin, Mineralstoffe und Kohlenhydrate.
- In den Hagebuttennüsschen finden wir fettes Öl, Galaktolipide (GOPO), Polyphenole, Viamin C und Fettsäuren.
Heilpflanze
Rosenblätter
„Sammle die Rosenblätter bei Tagesanbruch und lege sie über die Augen, sie machen dieselben klar und ziehen das „Triefen” heraus.“
Hagebutten aufkochen
Hagebuttenöl
Rosenblütentee
Hagebuttentee
Hagebuttenpulver
Hagebuttenmus oder -marmelade
Aromatherapie
Rosenwasser
Echtes Rosenwasser, das nach der Dampfdestillation bei der Rosenölgewinnung zurückbleibt, wird auch als “Rosenhydrolat” bezeichnet.
Nahrungspflanze
Ernte
Verarbeitung
- Ihr könnt aus den Rosenblütenblättern, Salz, Zucker, Essig, Getränke, Honig, Wein u.a. aromatisieren, ein süßes Pesto, Gelee, Likör daraus zaubern und vieles mehr.
- Aus den Hagebutten kochen viele Fruchtaufstriche, Gelees, Sirup, Saft, Mus oder auch Ketchup, eine pikante Salsa usw.
- Aus dem Hydrolat lassen sich wunderbar süße Naschereien aromatisieren, dann können eure Gedanken in den Orient schweifen, denn was wäre Persien ohne Rosenmarzipan.
Eines meiner Lieblingsrezepte habe ich für euch notiert:
Hagebuttenoxymel
Zutaten
- 100 g naturtrüber guter Apfelessig
- 200 g guter Honig
- 100 g frische geputzte gewaschene Hagebutten
Zubereitung
- Alles in einen Mixer geben und ein paar Minuten durchmixen.
- In ein großes Schraubglas geben, verschließen und bei Zimmertemperatur 4-6 Tage ziehen lassen.
- Mehrmals täglich schütteln.
- Danach abseihen und im Kühlschrank aufbewahren.
- Täglich 1 Teelöffel mit warmen Wasser gemischt trinken.
Das tut eurem Immunsystem richtig gut. Und ihr braucht keine Vitamin-C-Tabletten in der kalten Jahreszeit kaufen!
Achtung: Sollte jemand überempfindlich sein, sind Rosenprodukte natürlich nicht zu empfehlen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden wegen der Säure und selten allergische Reaktionen.
Dieses Mal habt ihr von mir viel zu lesen bekommen. Ich hoffe, es ist für euch eine Inspiration gewesen, um jetzt weiterzusuchen und zu forschen und zu experimentieren. Ich gehe jetzt in die Winter-Schreibpause, da bei mir die Hochsaison im Geschäft anbricht und ich nicht mehr genug Zeit für den Computer haben werde. Ich wünsche euch eine feine gemütliche und vor allem gesunde Zeit.
Eure Alexia
Dieser Beitrag ist Teil der WIR NOI NEWS Serie: Kräuter begleiten dich das ganze Jahr Teil 10. Alle Fotos stammen von Alexia Zöggeler
Alexia Zöggeler ist Kräuterpädagogin und führt das Teehaus Arteemis in Lana