kraeuterkraft

„Kinigrachn“

Am Abend des 5. Jänner, am Vorabend des Dreikönigtages, wird in Südtirol und in anderen Tälern der Alpen geräuchert, um das Haus und die Familie zu segnen und Unglück fern zu halten. Heiße Glut aus dem Holzherd wird in eine Stielpfanne gegeben, darauf kommt geweihter Weihrauch.

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Betend und räuchernd zieht die ganze Familie von Wohnraum zu Wohnraum. Auch Stadel und Stall werden gesegnet und mit Weihwasser besprengt. An manchen Orten zieht man an diesem Abend auch auf die Felder.

Anstelle von Weihrauch wird in manchen Tälern auch mit getrockneter Meisterwurz oder mit Zweiglein vom Weihbuschen geräuchert. Der Kräuterbuschen ist ein Kräuterstrauß, welcher zu Hoch-unser-Frau, am 15. August, in der Kirche geweiht und im Haus aufbewahrt wird.

An alle Türen im Haus, Stall und Stadel werden mit geweihter Kreide die Jahreszahl sowie die Buchstaben K + M + B geschrieben. Die segenbringenden Zeichen stehen für die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Baltasar, vielleicht auch für die Heiligen Drei Jungfrauen Katharina, Margareth und Barbara. Manche lesen darin den Spruch „Christus mansionem benedicat“ (Christus möge dieses Haus segnen.)

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Weihrauch

Boswellia sacra

Weihrauch ist das Harz des Weihrauchbaumes aus der arabischen Halbinsel, aus Indien oder Afrika. Viele ägyptische griechische und römische Kulte verwendeten den Weihrauch als Räucherwerk.

Er wurde aber auch immer schon zu Heilzwecken eingesetzt, zur Wundreinigung, gegen Krankheiten der Atemwege und bei Verdauungsproblemen. Außerdem soll der Rauch des Weihrauchs angstlösend und antidepressiv wirken.

 

Meisterwurz

Imperatoria struthium

Die Meisterwurz galt als Allheilmittel. Bei sich getragen, soll die Wurzel vor Krankheiten schützen. Sie heißt auch Thomas-Wurz, da sie in einigen Tälern Tirols in der Thomas-Nacht (Nacht vom 20. auf den 21. Dezember) geräuchert wurde. Dies ist der Beginn der Rauhnächte, welche bis zum 5. Jänner gingen. Früher wurde in allen Rauhnächten oder zumindest in der Thomas-Nacht, zu Weihnachten und am Vorabend des Drei-König-Tages geräuchert.

 

Kräuterbuschen

Der Weihbuschen ist ein Kräuterstrauß, welcher zu Hoch-unser-Frau (15. August) in der Kirche geweiht und im Haus aufbewahrt wird. Die Auswahl der Kräuter, die in den Weihbuschen gehören, ist von Dorf zu Dorf verschieden, doch meistens sind es 7, 9, 33 oder 77 Heilkräuter. Zwischen Hoch-unser-Frau (15. August) und Maria Geburt (8. September) sollen die Kräfte der Heilkräuter besonders stark sein. Diese Zeit wird auch Frauendreißiger genannt.

Foto: Grant Whitty on Unsplash

 

 

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