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Die Lärche – meine Lehrerin

Serie „Heilende Bäume“

Ich liebe Bäume und erhalte von ihnen Kraft, aber auch Antworten auf drängende oder auch weniger drängende Lebensfragen. Meistens sehr überraschend und unerwartet, aber immer im passenden Moment. Zurzeit sprießt die Lärche. Da fällt mir eine Geschichte ein, die ich mit euch teilen möchte.

Vor einigen Jahren, war ich fast täglich bei einer ganz bestimmten Lärche.

 

Foto: Pixabay

Anfangs fühlte ich mich einfach wohl, in ihrer heiteren Gesellschaft. Später fing ich an, mit ihr zu sprechen. Nicht laut – obwohl, zugeben… das auch manchmal 🙂 Vielmehr verschmolz ich jedoch innerlich mit ihr und stellte ihr Fragen. Als Antwort darauf schicke sie mir Bilder, Empfindungen und Worte. Ich genoß diese Kommunikation mit ihr. Immer ging ich reich beschenkt in die Alltagswelt zurück.

Eines Tages hat meine Lärche  mir beigebracht, dem Prozess des Loslassens, des „Sterben lassens“ zu vertrauen.

 

Über das Loslassen und Sterben lassen

Foto: Karin Raffeiner

Es war ein schneereicher Winter und ich bin nach einem wunderschönen Schneetag zur Lärche gegangen. Im Herzen das wohlig kuschelige Gefühl, das ich bei frischen Schnee immer habe. Jäh wurde ich herausgerissen: Meiner mächtigen Lärche sind, unter der Last des frischen Schnees, zwei starke Äste abgebrochen.

Ich war entsetzt! Traurigkeit machte sich bereit über diesen herben Verlust.
Sofort ging ich mit ihr in Verbindung und erwartete mir ein Wehklagen oder eine andere, für mich logische Reaktion auf das Unglück. Stattdessen hörte ich ein leises Lachen: In ihrer gewohnten leichten Art, lehrte sie mich, dass sie beide Äste gerne hergegeben hat. Sie begrüßte es, denn nun könne sie ihre Kraft in andere Verzweigungen investieren und andere Bereiche in ihrer Krone können sich herausbilden.
Diese Äste waren ihr zu wuchtig geworden. Deshalb habe sie sie gerne hergegeben. Sie freue sich jetzt über die neue Möglichkeiten, die ihr damit offen standen.
Ich war perplex! Es klang so natürlich und logisch. Aber ganz anders als mein damaliges Denken.
 

Foto: Pixabay

 
 

Dankbar

Das war eine meiner ersten, bewussten und fundamentalen Unterrichte der Lärche – der Meisterin der Leichtigkeit und des Vertrauen. Ein Unterricht, der mir aufzeigte, dass menschliches Ermessen nicht auf die uns umgebende Natur angewandt werden kann. Und dass sie uns, wenn wir uns mit ihr intensiv auseinandersetzen, ihr zuhören und wirklich in innigen Kontakt treten, viel lehren können.

Foto: Karin Raffeiner

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