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Wie der Tee zu seinem Namen kommt

Im Rahmen der Südtiroler Kräutertagung im Kurhaus von Meran habe ich die Gelegenheit ergriffen, auch an den Infoständen Fragen zu stellen. So entstand das Interview mit Siegi Platzer von der Stilfser Bergkräuter-Manufaktur:

@kräuterkraft: Woher kommen eigentlich die eigenwilligen Namen deiner Teemischungen?

Siegi: Das sind alte gewachsene Flurnahmen aus der Umgebung von Stilfs. Jedes Bächlein, jede Senke, jeder Hügel und jede Lichtung hat einen eigenen Namen. Vor 400 Jahren war der Vinschgau unter der Herrschaft des Bistums Chur, das die Flurnamen vergab, und zwar in der rätoromanischen Sprache: Viele Namen haben sich bis heute erhalten. Ich habe von Anfang an den Teemischungen diese alten Flurnamen gegeben. Es sind noch reichlich davon vorhanden, sie gehen mir nicht aus (lacht ).

Fasura, Fatira, Gilera oder Piz Marien – so schön klingen die Namen der Teemischungen von der Kräutermanufaktur der Stifser Bergkräuter. Foto: Karin Raffeiner

Eine der Ausnahmen ist der Frauentee, den ich nach meiner Mutter benannt habe. Sie hat sich sehr gefreut, dass sie mit einer Teemischung geehrt wurde.

Passenderweise ist der Frauenmantel, die weisse Kornblume, das Sinnbild für das Edle der Frau, der Apfel, auch eine Frucht der Weiblichkeit und die süssen Marille enthalten.

Kreszenz war der Name von Siegis Mutter. Mit der Namensgebung und der Mischung wurde ihr Ehre erwiesen. Foto: Karin Raffeiner

 

 

@kräuterkraft: Stammen alle deine verwendeten Kräuter von der Stilfser Umgebung?

Siegi: Ja, alle.

@kräuterkraft: Die Ernte ist jetzt wohl vorbei?

Siegi:  Nein, nicht ganz. Heuer kann ich sogar jetzt noch einige Kräuter ernte. Die Ringelblumen blühen noch wunderschön und haben heuer auch noch genügend Kraft. Jedes Jahr ist anders. Solange die Ringelblume beschliesst, ihre Kraft in eine Blüte zu investieren, kann sie auch noch verwendet werden.

Foto: Karin Raffeiner

@kräuterkraft: Danke, Siegi, für das Interview!

 

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