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Schönheitspflege mit der Quitte

Wenn im Herbst die reifen Quitten (Cydonia oblonga) an den Bäumen hängen muss, ich sofort an meine Oma denken. Alljährlich um diese Zeit, gleich einem Ritual, rieben wir nach der Ernte zuerst den zarten Flaum von den Früchten, dann stellte Oma einen Teil der auf Hochglanz polierten Früchte wie ein Stillleben auf  ihre Küchenkredenz und von dort verströmten sie wochenlang ihren wunderbaren Duft im Haus.

Foto: Renate De Mario Gamper

Oma war es, die mir die Liebe zu dieser außergewöhnlichen Frucht vermittelt und auch gezeigt hat, wie man von der Schale bis zum Kern alles von der Quitte verwenden kann.

Klassische Zubereitungen, die wir machten, waren Quittensaft, Quittengelee, Quittenmus, Kittkas (Quittenleder), Quittensenf (mostarda).

Aber auch für die Gesundheit und sogar für die Schönheitspflege hatte die Quitte bei uns Zuhause eine „Schlüsselrolle“ und deshalb möchte ich Euch hier zwei meiner Naturkosmetik-Quittenrezepte weitergeben:

 

Quittenkernschleim mit Rosenwasser angesetzt

 

Foto: Renate De Mario Gamper


Zutaten und Zubereitung:

1 EL Quittenkerne mit 100 ml Rosenwasser (Hydrolat) übergießen und ein paar Stunden stehen lassen, bis sich Schleim bildet.

 

Wirkung:
Dieser Schleim ist besonders hautverträglich. Er wirkt kühlend, entzündungshemmend, heilend und besänftigt gereizte Hautpartien.
Man kann ihn direkt auf die betroffenen Stellen auf die Haut tupfen oder großzügig als regenerierende Gesichtspackung auftragen.

Foto: Renate De Mario Gamper


Weitere Anwendung des Quittenkernschleims:

Wenn man Quittenkerne in Wasser legt, quillt die äußerste Schicht stark auf und bildet eine heilkräftige schleimige Substanz. Diesen Quittenkernschleim verwendeten wir Zuhause bei gereiztem Hals zum Gurgeln, denn er legt sich als Schutz über die strapazierten Schleimhäute, aber  wir nutzten ihn auch früher schon für die Schönheitspflege. Erst viel später wurde bekannt dass im britischen Arzneimittelbuch dieser Pflanzenschleim bis heute noch als Grundstoff zur Herstellung von Hautemulsionen registriert ist.

 

Quittenschalenöl

Dieses Quittenschalenöl ist feuchtigkeitsspendend für zu Reizungen neigende Haut.

 

Foto: Renate De Mario Gamper

Zutaten:

2-3 Quitten

300 ml Bio-Jojobaöl

1 Glasbehälter (500 ml Schraubglas ohne Deckel) und ein Tuch zum Abdecken

3 Braunglasfläschchen mit Pipette

Zubereitung:
  • Von unbehandelten Quitten den zarten Flaum mit einem weichen Tuch abreiben,
  • dann vorsichtig schälen,
  • die Schalen in den Glasbehälter geben
  • und mit dem Bio-Jojobaöl füllen.
  • Das Glas mit einem Tuch bedecken,
  • bei Raumtemperatur (nicht in der Sonne) stehen lassen,
  • täglich mehrmals schütteln, darauf achten dass alle Teile mit Öl bedeckt sind
  • und ca. 10-14 Tage ziehen lassen,
  • jetzt abseihen und in die Braunglasfläschchen mit Pipette abfüllen.
Wieso diese Zutaten?

Die Quittenschale – “quittengelb”, glatt, ziemlich fest und dick – enthält ein Wachs, welches als Schutzschicht fungiert, um die Quitten vor dem Verderben und Austrocknen zu schützen. Wir machen uns diese feuchtigkeitsbindende, konservierende und schützende Eigenschaft zunutze und stellen aus Quittenschalen ein wunderbar pflegendes Hautöl her.

Das Jojobaöl ist eigentlich ein flüssiges Wachs. Es ist sehr mild, für jeden Hauttyp verträglich und hat eine lange Haltbarkeit. Da es duftneutral ist, eignet es sich wunderbar, das Wachs und ätherische Öl aus den Quittenschalen zu lösen.

Anwendung:

Das Quittenschalenöl auf die gereinigte noch feuchte Haut auftragen und leicht einmassieren. Für mehr Feuchtigkeit eventuell etwas von dem Quittenkernschleim mit Rosenwasser noch sanft darüber in die Haut einklopfen.

Natürlich kann man das Quittenschalenöl auch zu einer Creme weiterverarbeiten. Ein Rezept dazu verrate ich Euch beim nächsten Mal.

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