Slider

Wechseljahre mit Kräutern

In den Jahren vor und nach der letzten Regelblutung befinden wir Frauen uns in den Wechseljahren. Sie bezeichnen den Übergang von der Lebensphase, in der Frauen fruchtbar sind, hin zu der Lebensphase, in der keine Schwangerschaft mehr natürlich möglich ist. Dieser Übergang kann sechs bis 13 Jahre andauern.

Die Menstruation und das Zu- und Abnehmen der weiblichen Energie ist vergleichbar mit einem Wechselstrom. Mit Eintritt der Menopause wird der Energiefluss intensiver und stetig, wie ein Gleichstrom.

Farida Shaw in Christian Northrups Buch: Frauenkörper, Frauenweisheit

Quelle: Pixabay

 

Meist beginnen die Wechseljahre ab Mitte 40. Die Eierstöcke produzieren allmählich weniger Geschlechtshormone, der Eisprung bleibt häufiger aus. Die Fruchtbarkeit nimmt ab. Eines der ersten Anzeichen ist häufig eine Unregelmäßigkeit der Monatsblutung. Schließlich endet die Blutung ganz.

Die allerletzte Monatsblutung wird Menopause genannt. Im Durchschnitt sind Frauen zu diesem Zeitpunkt bei uns 51 Jahre alt. Die Bandbreite ist jedoch groß. Bei manchen Frauen hört die Periode schon im Alter von 45 oder früher auf. Andere erleben die Menopause erst mit Mitte 50. Bis die hormonelle Umstellung ganz abgeschlossen ist, vergehen üblicherweise noch weitere Jahre. In Fachkreisen werden die Wechseljahre auch Klimakterium genannt.

Quelle: Pixabay

 

In dieser Lebensphase können wir Frauen unsere eigenen weiblichen Kräfte richtig kennenlernen, verstehen und uns damit auch verbinden. Damit das aber gelingt, müssen wir es schaffen, die negative Einstellung der Gesellschaft rund um die Wechseljahre zu überwinden. Denn leider wird in unserer Gesellschaft die alternde Frau nicht mehr wertgeschätzt.

In den Wechsel zu kommen bedeutet bei uns: alt und unfruchtbar werden, körperliche Beschwerden haben. Frauen versuchen daher krampfhaft, ihr Älterwerden zu verstecken. In traditionellen Gesellschaften hingegen ist die Menopause kein biologisches Schicksal, sondern ein soziales Ereignis. Endlich kann die Frau Dinge tun, die sie vorher nicht konnte. Dinge, die ihr Selbstwertgefühl und die Wertigkeit in der Gesellschaft stärken.

In der keltischen Kultur zum Beispiel wird:

  • die junge Frau als Blume,
  • die Mutter als Frucht und
  • die ältere Frau als Samen gesehen,

also der Teil der Pflanze, der das Wissen und das Potential aller anderen Teile ins ich trägt. 

Quelle: Pixabay

 

Die Wechseljahre sind wie die Pubertät eine Zeit der hormonellen und emotionalen Umstellung.

Auf emotionaler Ebene blickt die Frau auf die vergangenen Jahre zurück. Erfreut sich über die erreichten Ergebnisse und betrauert Träume, die sie nicht erreichen konnte. Oft spüren Frauen in dieser Lebensphase ein sehr starkes Bedürfnis nach Selbstausdruck. Und wenn sie es schaffen, diese Lebensphase als Chance zu sehen dann ergeben sich oft völlig neue Möglichkeiten. 

Körperlich produzieren die Eierstöcke weniger Hormone, wie zum Beispiel die Geschlechtshormone Östrogen, Progesteron, aber auch Androgene. Interessant ist aber, dass andere Teile des Körpers ihre Hormonproduktion erhöhen, um den Hormonhaushalt in Gleichgewicht zu halten. Das heisst das gesunde Frauen sehr wohl gerüstet sind, die hormonellen Veränderungen der Eierstöcke zu bewältigen. 

Dennoch leiden viele Frauen in dieser Zeit des Umschwunges und weisen typische Symptome auf wie:

  • Schlafmangel,
  • Hitzewallungen,
  • Stimmungsschwankungen,
  • Libidoverlust.

Diese körperlichen und emotionalen Symptome sind von Frau zu Frau unterschiedlich ausgeprägt und haben ihren Usprung bereits vor den Wechseljahren. Auch die Gesundheit der Nebenniere und der Ernährungsstatus der Frau spielen eine große Rolle.

Quelle: Pixabay

 

In solchen Situationen kann eine Unterstützung mit:

  • verschiedenen Kräutern,
  • der richtigen Ernährung und
  • eine gute emotionale Begleitung sehr hilfreich sein. 

 

Hilfe mit Kräutern

Seit der Antike werden unangenehme Symptome der Wechseljahre mit verschiedenen Heilkräutern therapiert. Hier liste ich euch einige der meist empfohlenen Heilmitteln auf:

  • Nordamerikanische Schlangenwurzel oder Silberwurzel (Cimicifuga Racemosa)
    hilfreich bei Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und trockene Schleimhäute.

  • Löwenzahnblätter
    Wenn sie oral eingenommen werden, unterstützen sie die Selbstbefeuchtung der Scheidenschleimhaut.

  • Johanniskraut (Hypericum perforatum)
    hilft bei Stimmungsschwankungen.

  • Alantwurzel (Inula helenium)
    hilft bei Wechseljahrsbeschwerden. Besonders indiziert bei Schweißneigung.

  • Granatapfel (Punica granatum)
    hat eine östrogenähnliche Wirkung und daher wird gern das Granatapflesamenöl als Nahrungsergänzung in den Wechseljahren empfohlen. 

  • Hopfen (Humulus lupulus)
    eignet sich besonders bei Beschwerden wie innere Unruhe, Schlafstörungen.

  • Rhapontikrhabarber (Rheum rhaponticum)
    Die Wurzel dieser Pflanze hat eine ähnliche Wirkung wie die Östrogene und daher geeignet in den Wechseljahren.

  • Frauenwurzel (Caulophyllum Thalictroides)
    hat eine östrogenähnliche Wirkung und ist geeignet besnders wenn Frauen an rheumatische Schmerzen leiden.

 

Wie immer sind pflanzlichen Medikamente immer mit Vorsicht einzunehmen. Es gibt auch Neben- und Wechselwirkungen. Daher empfehle ich mögliche Vor- und Nachteile der Einnahme zuerst mit einer erfahrenen Hebamme oder Gynäkologin zu besprechen.

 

Zeit für den lila Hut

Zum Abschluss möchte ich allen dieses wunderbare Gedicht mitgeben mit dem Wunsch sich doch schon früher trauen den lila Hut aufzusetzen! Hört das Video auf mit dem Satz, den lila Hut schon früher aufzusetzen, denn danach folgt eine Aufforderung zum Kettensms, die wir nicht brauchen… Aber ansonsten gute Unterhaltung:

 

Astrid Di Bella, Hebamme, Stillberaterin IBCLC und Mutter von drei Teenagern lebt in Auer und betreut in freier Praxis Familien vor, während und nach der Geburt, sowie begleitet Frauen in ihrem weiblichen Lebenszyklus. Weitere Infos zu ihr sind hier zu finden.

Eine Antwort auf Wechseljahre mit Kräutern

Schreibe einen Kommentar