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Unterleibräucherung – was ist das?

Heute am Tag der Frau habe ich etwas Besonderes für euch: die Praxis der Unterleibräucherung.
Sie findet man weltweit in etwas unterschiedlichen Formen. Auch der Sinn und der Zweck dahinter ist je nach Land und Tradition unterschiedlich.

Einmal soll sie je nach verwendeten Räucherwerk die Fruchtbarkeit der Frauen erhöhen, die Unterleiborgane kräftigen, die Durchblutung erhöhen und hat last but least eine luststeigernde Wirkung. Zudem wird immer wieder berichtet, dass sie einen zutiefst entspannenden Effekt hat.

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In unserer traditionellen Kräuterkunst rät schon die große Heilerin, Mystikerin und Heilkräuterspezialistin Hildegard von Bingen den Frauen mit Kinderwunsch zu Beifussräucherung des Unterleibes, aber auch um die Freude am “ehelichen Werke” zu fördern.

Man weiß heute, wie auch damals, dass Beifuß die Durchblutung der Unterleiborgane fördert und damit ihre Tätigkeit auch kräftigt.

In der Schwangerschaft sollte jedoch vom Einsatz des Beifusses absehen, da er vorzeitige Wehen auslösen könnte. 

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Im Kräuterbuch von JACOBUS THEODORUS „TABERNAEMONTANUS“ ANNO 1625 steht geschrieben:

Diwe unfruchtbaren Weiber sollen die Haarstrangwurtzel (Sewfenchelkraut) klein schneiden, darnach auff Kolen legen, unnd den Rauch darvon durch ein Trechter in die Mutter empfangen, das reiniget sie dass sie zu der Empfängnuss tüchtig werden.

In Somalia hingegen badeten die Frauen ihren Unterleib nach dem Gebären im Rauch von Opoponax (Opoponax chironicum), um Infektionen vorzubeugen und die Heilung zu fördern. Auch der Weihrauch wird dafür verwendet. Manchmal auch nur, weil es einfach entspannend ist.

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Wie geht es?

  • Eine grössere Schüssel mit Sand befüllen,
  • Räuchergefäß mit dem rauchenden Räucherwerk sicher darin aufstellen.
  • Darauf achten, dass genügend Abstand zur glimmenden Räucherkohle besteht, sodass es nicht zu Verbrennungen kommen kann,
  • in die Toilettenschüssel sicher aufstellen,
  • man setzt sich mit entblößten Unterleib darauf
  • und genießt den wohltuenden Rauch solange es angenehm ist.

 

Oder:

  • Frau setzt sich mit nacktem Unterkörper auf die Stuhlkante
  • Das Räuchgefäss mit dem rauchenden Räucherwerk steht auf den Boden 
  • sodass der Rauch den Unterleib erreichen kann und
  • mit einer Decke auf den Knien eine Art Zelt bilden. 

 

Wichtig: Am Anfang wirklich nur vorsichtig mit dieser Anwendung beginnen, bis man weiß, was man wie stark verträgt. Es darf nicht vergessen werden, dass die Schleimhäute eine viel höhere Aufnahmekapazität haben als die Haut.

 

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Welches Räucherwerk eignet sich?

Natürlich die Frauenkräuter wie:

  • Frauenmantel
  • Schafgarbe
  • Beifuss
  • Rose

Aber auch klassische Räucherungen wie z. B der Weihrauch sind recht beliebt.

 

Wer soll von dieser Praxis absehen?

  • schwangere Frauen
  • Frauen mit einer bekannten Überempfindlichkeit auf die gewählten Pflanzenstoffe
  • Frauen in einem geschwächten Zustand
  • Frauen mit Anfallsleiden, da manche Kräuter, die exzessiv verräuchert werden, krampfauslösend wirken können: Beifuss, Wermut, Salbei 
  • Asthmatikerinnen 

Vielleicht ist es ja für die eine oder andere etwas? Ich wünsche allen im Namen von @kräuterkraft einen schönen Tag der Frau!

 

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