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Sesam öffne dich…

„Wer kann sich an diese Zauberformel aus der Märchenwelt erinnern? Warum wohl hat man diese kleinen Samen bereits im Altertum mit einer Schatzkiste verglichen? Nun, das ist nicht weiter verwunderlich. Sesam ist gut und gesund für die Knochen, das Herz, und stärkt unser Immunsystem.

Foto: Renate De Mario Gamper

Sesam verfügt über einen ausgesprochen hohen Eiweißgehalt, enthält bis auf Lysin alle essentiellen Aminosäuren, ist reich an B-Vitaminen, Vitamin E, Eisen und Phosphor. Noch bedeutsamer aber, ist der extrem hohe Calciumgehalt, der bei 1500 Milligramm pro 100 Gramm liegt, das heißt: zwei Esslöffel Sesam liefern demnach genauso viel Calcium wie ein Glas Milch.

Gomasio

Seit Jahrhunderten stellt man in Asien aus Sesamsaat und Salz ein traditionelles Würzmittel, welches als Salzersatz verwendet wird, her. Das Wort Gomasio setzt sich aus “Goma” und “S(h)io” zusammen und bedeutet Sesam-Salz und dient zum Würzen verschiedenster Salate, Gemüse,  Suppen, Saucen, Nudel-, Reis- und Getreidegerichte, schmeckt aber auch auf einem Butterbrot, auf Gurkenscheiben oder zu Pellkartoffeln super lecker. Damit die kostbaren Inhaltsstoffe und der Geschmacks nicht verloren gehen, rate ich Gomasio bei warmen Speisen erst nach dem Kochen drüber zu streuen.

 

Rezept:

400 g Sesam, ungeschält, 1 EL Bio-Salz ohne Rieselhilfe, Mörser

Zubereitung:

Foto: Renate De Mario Gamper

Die ungeschälte Sesamsaat in einer Pfanne ohne Fettzugabe unter Rühren langsam rösten, bis es zu duften beginnt und sich ein nussähnliches Aroma ausbreitet. Sobald einzelne Samen krachen und hochspringen ist  der richtige Zustand: „Sesam öffne dich“ erreicht.
Unbedingt aufpassen dass der Sesam beim Rösten nicht zu dunkel wird, da sonst die hitzeempfindlichen Öle im Samen zerstört werden und ein unangenehmer bitterer Nachgeschmack entsteht.

Foto: Renate De Mario Gamper

Die geröstete, abgekühlte Ölsaat wird dann im Mörser mit dem Bio-Salz (z.B. Himalaya- oder Steinsalz ohne Rieselhilfe!) vermischt und gemörsert. Die fertige Konsistenz sollte nicht zu fein sein sondern einzelne Samen sollten noch ersichtlich bleiben.

Klassische Rezepte raten ein Verhältnis von 5 bis 7 Teilen Sesam zu einem Teil Salz, ich bevorzuge eine salzärmere Variante – je nach persönlichem Geschmack sind so auch 10 – 15 Teile Sesam mit einem Teil Salz möglich. Zur Abwechslung gebe ich zwischendurch auch mal getrocknete Algen oder Kräuter wie Rosmarin oder Thymian vor dem Mörsern in meine Sesam-Würzmischung.

Foto: Renate De Mario Gamper

Gomasio lässt sich in einem verschlossenen Glas problemlos einige Monate aufbewahren.

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