Ich habe die Alpenrose eigentlich erst richtig in unserem ersten oder zweiten Alpsommer im Vinschgau kennengelernt. Dort hat die Lisl, eine der Bäuerinnen, die Vieh oben hatten, die Alpenrosenblüten gesammelt und daraus einen sehr wohlschmeckenden Sirup gemacht. Ich hab das dann auch einige Jahre selber so gemacht, bis ich dann las, dass die Alpenrose giftig sei.
Geschadet hat sie mir nicht, so hoffe ich jedenfalls, denn wir haben das leckere Getränk in schönen Bergsommern fast täglich zu uns genommen.
Nun ja, wahrscheinlich macht wie immer die Dosis das Gift und in diesem Fall, war die Dosis immer noch nieder. Liest man bei Wikipedia nach, findet man Informationen wie diese:
Wie viele andere Rhododendron-Arten ist die Almrose durch Andromedotoxin (Acetylandromedol), das zu den Diterpenen gehört, stark giftig. Sie ist auch für den Menschen giftig, wobei alle Pflanzenteile (Blüten, Nektar, Blätter, Früchte, …) den Giftstoff Acetylandromedol enthalten.
Symptome sind vermehrter Speichelfluss, Übelkeit, Brechreiz, Bauchschmerzen und Durchfall. Des Weiteren können bei höherer Dosis auch schwere Herzrhythmusstörungen, Atemstörungen und Krämpfe auftreten, die durch Herz- oder Atemstillstand bis zum Tode führen können.
Bereits ein Blatt oder eine Blüte kann Vergiftungserscheinungen verursachen.
Erste Hilfsmaßnahmen sind eine reichliche Flüssigkeitszufuhr und das Aufsuchen eines Arztes.
Und dennoch: In der Volksheilkunde wurde die Alpenrose bei Gicht, Rheuma, Arthrose, Bindegewebsschwäche und Migräne angewandt. Um die genannten Nebenwirkungen zu umgehen, habe ich jetzt mal ein Alpenrosenöl angesetzt, um im Herbst dann eine Salbe zu machen.
Hätte ich jetzt nur Astrid Süßmut’s Lexikon der Alpenheilpflanzen bei mir, dann könnte ich Genaueres nachlesen. Weiß jemand von euch mehr?
Bloggerin, Autorin und Kräuterkundige
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