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Heute ist Ehrentag des Unkrauts

Ja, Ihr habt richtig gelesen! Heute, am 28. März wird das Unkraut gefeiert. Und das seit 2003.
Eingeführt haben ihn die Gartenblogger und der Ehrentag des Unkrauts wird nun schon seit 15 Jahren an diesem Tag zelebriert. Ein Jubiläum noch dazu: 15 Jahre Unkraut-Tag und heute feiern wir mit! 
 
Das Unkraut – Pflanzen, die unabhängig vom Willen der Menschen aus dem Boden sprießen und sich neben und oft auch statt den Zier- und Nutzpflanzen breit machen, die sich der Mensch genau da wünscht.  Mit dem “neben” hat man bestenfalls eine ästhetische Störung und mit dem “statt” schlimmstenfalls – und da kommen Ängste über Ängste hoch – einen wirtschaftlicher Schaden… 
 
Was sagt Wikipedia? Dort wird es häufig als Beikraut bezeichnet.
 
Richtigerweise wird dabei betont, dass es sich dabei nicht nur um Wild-, sondern auch Kulturpflanzen handelt, die eben spontan und unerwünscht auftauchen, nicht nur um Kräuter, sondern auch um Gräser, Farne, Moose oder holzige Pflanzen. Es als “Beikraut” zu bezeichnen, finden wir nicht nur politisch korrekt, sondern auch passend.
 
Viele Kräuterfrauen – und Sebastian Kneipp schloss sich ihnen an – sind davon überzeugt, dass die Kräuter kleine Helferchen sind, die da auftauchen, wo es sie braucht. Unsere Niederdorfer Kräuterfrau Maria Mairhofer hat es so erklärt:
 
„Zu bestimmten Perioden – das kann mit den Entwicklungen der Menschen zusammenhängen – werden bestimmte Pflanzen generell gebraucht, nicht nur von einzelnen Menschen.“ Dafür hat sie mehrere Beispiele parat, so zum Beispiel die Gundelrebe. „Früher, als ich sie zeigen wollte, musste ich sie suchen. Jetzt kriecht sie überall hervor. Laut dem Volksmund dient die Gundelrebe – wie auch das Labkraut mit seinen Antennen – dazu, die Pflanzenwesen mehr wahrzunehmen, hellsichtiger zu werden.“
 
Weitere Beispiele die sie anführt, sind der Holunder und die Brennnessel: „Die Holerstauden (=Holundersträucher) um die Häuser wenden die ganzen Strahlen ab. Das braucht es heute! Und die Brennnessel wuchert so massiv, kaum siedelt sich ein Mensch irgendwo an. Dabei hat sie nicht für jeden Menschen dieselbe Botschaft. Sie kann körperlich oder seelisch sein. Bei der Brennnessel geht es um Wehrhaftigkeit, sich nicht verletzen zu lassen, es geht aber auch um Eisen im Körper, Stickstoff aufzunehmen und umzuwandeln.
(Die Pflanzenflüstererin, in: Südtiroler Kräuterfrauen, 2014)

 

In unseren Gesprächen für das Buch kam auch auf, dass heute gejammert wird, dass nur mehr der Löwenzahn auf unseren Wiesen vorkommt. Maria meinte, dass nur mehr er die Überdüngung der Wiese – aber auch unserer übersäuerten Gesellschaft – erträgt. Zugleich sei er aber genau das Kraut, welches entschlackt und entgiftet. Mehr als Jammern wäre ein Dankeschön angesagt… 

Also, auf in eure Gärten, auf eure Balkone und schaut, welches Beikraut euch beehrt und was es wohl bedeuten mag…

 
Übrigens: Den Ehrentag des Unkrauts haben wir im www.kleiner-kalender.de entdeckt.
 

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